Was HR in 2021 beschäftigen wird
Pandemie treibt Digitalisierung voran
Corona wird auch 2021 die Unternehmen in Sachen Digitalisierung fordern. Schließlich ist in Zeiten der Kontaktbeschränkung digitales Arbeiten gefragt wie nie. Die Pandemie lenkt uns hin zu einer gänzlich anderen Arbeitswelt, die auch HR im Blick haben muss. Diese gesammelten Erfahrungen sollte HR nicht ungenutzt lassen, sondern vorausschauend auch künftig in den betrieblichen Alltag einfließen lassen. Denn das sind die Trends von morgen, die sich nur noch schwer aus unserer Arbeitswelt wegdenken lassen.
Für Unternehmen und HR-Abteilungen ist die Corona-Pandemie ohne Zweifel eine ganz besondere Herausforderung. Bei allen Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt, hat sie aber auch Entwicklungen in der betrieblichen Organisation beschleunigt, die sich bisher nicht durchsetzen konnten oder nur ein Nischendasein fristeten. Quasi über Nacht mussten im letzten Jahr viele Unternehmen neue Kommunikationswege und -strukturen schaffen und neue Technologien und Infrastrukturen bereitstellen. Diese Veränderungen treiben den digitalen Transformationsprozess voran und werden uns auch nach Corona erhalten bleiben. Vor allem organisatorische und technologische Veränderungen werden sich künftig behaupten. Abgeleitet davon werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Trends, die uns 2021 beschäftigen werden:
Homeoffice und mobile Arbeit
Moderne Großraumbüros sind vielleicht bald ein Auslaufmodell. Gefragt sind derzeit Homeoffice-Lösungen, damit die Mitarbeiter auch remote ihre Aufgaben erledigen können. Das wird uns auch nach Corona bleiben, denn viele Mitarbeiter schätzen die gewonnene Flexibilität und möchten nicht mehr vollständig zurückkehren. Künftig braucht es daher vermutlich keine 5-Tage-Präsenzwoche mehr. Die Arbeitsorganisation muss diese Entwicklung mitdenken. Damit können perspektivisch Büroflächen und damit Kosten reduziert werden. Vorhandene Flächen können eher für Workshops, Konferenzen oder Teamarbeiten genutzt werden. Das Homeoffice rückt dagegen für das konzentrierte Arbeiten in den Focus. Wie kann HR diesen Prozess unterstützen und die Mitarbeiter auch remote ans Unternehmen binden, wenn die Präsenz vor Ort abnimmt?
Im Homeoffice verlieren auch feste Arbeitszeiten an Bedeutung, da Mitarbeiter weniger nach Anwesenheit. Durch die dezentrale Arbeit und agile und projektorientierte Methoden braucht es geeignete Software: Nötig werden Wissensmanagement-Systeme und Tools für die Projektkoordination, um Wissen und Arbeitsergebnisse über die Teamebene auch auf Bereichs- und Standortgrenzen hinaus teilen zu können. Das wird künftig auch die HR-Softwareanbieter nicht kalt lassen, denn dieses Feld bietet enorme Möglichkeiten, die bisherige Software auszuweiten.
Gesundheit rückt in den Focus
Auch die Gesundheit der Mitarbeiter rückt durch das Arbeiten im Homeoffice in den Focus. Wie rückengerecht ist der Arbeitsplatz zuhause? Ebenso werden Impfangebote die Unternehmen beschäftigen. Und nicht zuletzt die Fragen, die auch die Gesellschaft umtreiben, spiegeln sich hier wider: Wie soll HR das Arbeiten vor Ort mit Geimpften und Ungeimpften organisieren?
Effizienzanspruch steigt
Viele Unternehmen werden auch 2021 stark mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kämpfen. Daher sind 2021 viele Firmen gezwungen, die Kosten stärker in den Blick zu nehmen. Die Erhebung und Auswertung relevanter Daten wird daher wichtiger. Mit Personalcontrolling lassen sich unternehmerische Sachverhalte mittels Kennzahlen abbilden, um daraus fundierte strategische Entscheidungen abzuleiten. Das betrifft nicht nur die strategische Personalplanung, auch Qualifizierungen lassen sich so z. B. mit konkreten Zahlen belegen.
HR goes digital
Ohne digitale Werkzeuge lassen sich kaum Daten erheben: Daher werden Verwaltungsprozesse noch stärker als bisher digitalisiert. Nur so lassen sich z. B. kunden- aber auch mitarbeiterbezogene Daten richtig erfassen, verknüpfen und entsprechend analysieren. Diese Aufgabe soll künftig spezielle Software übernehmen. Mittels Big Data lassen sich auch große, komplexe, schnelllebige oder schwach strukturierte Daten auswerten, die bisher kaum manuell oder mit herkömmlichen Methoden ausgewertet wurden.
Bislang sind meist eher Kundendaten in den Focus der Möglichkeiten durch Big Data gerückt. Im HR-Bereich sucht man dabei nach Mustern und Zusammenhängen, um die so gewonnenen Erkenntnisse z. B. für das Recruiting zu nutzen (Beispielsweise bei Prognosen von Kündigungsverhalten oder der Analyse des Nutzerverhaltens von Jobsuchenden bei einem Besuch der Karriereseite oder des Social-Media-Kanals).