Gesundheit im Zuge der Digitalisierung

Welche Herausforderungen ergeben sich für Unternehmen?

Unsere Gesellschaft ist dank der rasanten technologischen Entwicklung mittlerweile fast überall digital. Smartphones, Tablets & Co. sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und prägen unseren Kommunikationsstil – im Berufsleben wie auch privat. Arbeitnehmer wollen - oder müssen - zunehmend mobil, vernetzt, flexibel und ständig erreichbar sein. Das hat meist auch Konsequenzen für die Gesundheit, weil die Balance zwischen Arbeit, Familie und Freizeit schwieriger wird. Welche Chancen und Risiken die Digitalisierung in Bezug auf die Gesundheit birgt, lesen Sie in diesem Beitrag.

 

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Neue Regelungen für die Gesundheit 4.0

Die Digitalisierung bringt neue Herausforderungen für die Gesundheit der Beschäftigten mit sich. Der Gesetzgeber stellt sich auf die digitalen Neuerungen in der Arbeitswelt ein und regelt in den Arbeitsstättenverordnungen bereits Bildschirmtätigkeiten, Arbeitsplätze im Homeoffice, die Berücksichtigung psychischer Belastungen sowie die Gefährdung durch elektromagnetische Felder (EMF).

Bei Themen wie Arbeitsverdichtung, Arbeitszeiten, hoher Vernetzung, ständiger Erreichbarkeit und Kontrolle sind jedoch die Unternehmen selbst gefragt. Hier helfen klar kommunizierte Regelungen durch die Unternehmensleitung und Führungskräfte. Studien zeigen, dass die Unternehmenskultur und die Vorbildfunktion der Führungskräfte einen großen Anteil an der psychosozialen Gesundheit der Mitarbeiter haben. Ist beispielsweise der Vorgesetzte rund um die Uhr erreichbar, denken Mitarbeiter meist, dem gleichen Standard gerecht werden zu müssen. Daher sollte jedes Unternehmen neben dem gesetzlichen Rahmen - auch aus wirtschaftlichen Gründen - eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur etablieren.

Digitale BGM-Maßnahmen

Wenn sowohl unsere Freizeit, als auch die Arbeitswelt immer digitaler werden, ist es nur logisch, dass auch das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) diesem Trend folgt. Über Informationssysteme wie z.B. Intranet-Angebote, Portale oder e-Learnings können Unternehmen den Mitarbeitern zahlreiche Informationen zu Gesundheitsthemen anbieten und Termine für Präventionsangebote ankündigen. Mit Softwarelösungen und Apps können z.B. Analysen oder Mitarbeiterbefragungen durchgeführt und den Mitarbeitern auf Basis der Ergebnisse eine individuelle Beratung und der Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen ermöglicht werden. Mit Wearables (tragbare Sensoren wie Smartwatches oder Fitness-Tracker) können Mitarbeiter nicht nur in der Freizeit ihre Fitness- und Gesundheitswerte erfassen. Im Bereich des Arbeitsschutzes können Wearables inzwischen in Sicherheitskleidung integriert werden, wo sie Arbeitsumgebungsbedingungen wie z. B. Lärm, Beleuchtungsstärke, Temperatur oder Dämpfe messen.

Dafür braucht es allerdings seitens der Belegschaft eine hohe Akzeptanz. Datenschutz muss hier besonders großgeschrieben werden. Gerade bei der Freigabe sensibler Gesundheits- oder vielmehr Krankheitsdaten haben viele Beschäftigte zurecht ein ungutes Gefühl. Daher muss genau geklärt sein, was mit diesen Daten passiert, wo und wie sie gespeichert werden und was mögliche Konsequenzen sind.

Neben bewährten „analogen“ Gesundheitsmaßnahmen können digitale Gesundheitsmanagement-Systeme künftig ein weiterer Baustein sein, um die Gesundheit und damit die Leistungsfähigkeit bzw. -bereitschaft der Beschäftigten zu steigern und das Thema Gesundheit im Betrieb zu integrieren.


 

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