Beschäftigungseffekte der Digitalisierung

Welche Folgen hat die Arbeitswelt 4.0?

Ist die Digitalisierung ein Jobkiller oder ein Jobmotor? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Während pessimistische Stimmen der Digitalisierung nur negative Effekte zuschreiben, gibt es vermehrt auch jene, die die Digitalisierung als große Chance für den Arbeitsmarkt begreifen. Jener Anlass zur Hoffnung ist dabei durchaus begründet, wie eine jüngst veröffentlichte Studie zeigt.

 

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Polarisierende Effekte der Digitalisierung

Dass die Digitalisierung den Wandel des Arbeitsmarktes und der Berufsbilder rasant verändert, wird kaum noch hinterfragt. Ein Forschungsprojekt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) kam zu dem Ergebnis, dass die Digitalisierung den Strukturwandel rasant beschleunigt: Die Zahl der Akademiker nimmt stetig zu, während die Zahl beruflich Qualifizierter und Geringqualifizierter abnimmt. Die Bedeutung von Bildung und Weiterbildung wächst, da im Zuge der Digitalisierung die Komplexität der beruflichen Tätigkeiten steigt.


Zu Unrecht ein Gespenst?

Der Digitalisierungs-Pessimismus weicht zunehmend einem Optimismus, so lautet eines der Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Studie „HR-Report 2019“ des Personaldienstleisters Hays. Unternehmen verbinden mit der Digitalisierung mehr Chancen für neue Berufe, als sie eine strukturelle Vernichtung von Arbeitsplätzen befürchten, so die Umfrage. Neue Berufe würden demnach insbesondere im IT- und Vertriebsbereich entstehen. Den größten Stellenabbau erwartet eine Mehrheit der Befragten im Personal- und im Finanzwesen.

Da allerdings auch in Unternehmen die Meinung vorherrscht, dass sich die Arbeitsinhalte einzelner Berufe kontinuierlich ändern, wird die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit zu einer zentralen Herausforderung. Unternehmen müssen gewährleisten, dass sich die Mitarbeiter fort- und weiterbilden. Im Gegenzug wird von den Angestellten aber eine hohe Lernbereitschaft gefordert. Ein weiteres wichtiges Instrument zur Förderung der Anpassung an neuen Anforderungen ist zudem eine faire Work-Life-Balance.

 

Anforderungen auch an das Recruiting

Entgegen aktueller Trends nutzen nach dem HR-Report nur rund ein Drittel der Befragten Social-Media zur Personalauswahl. Am häufigsten werden Jobportale und die unternehmenseigenen Kanäle genutzt. Bei der Auswahl neuer Fachkräfte sind außerdem mehrheitlich kreative Generalisten mit Berufserfahrung gegenüber Themenexperten und Absolventen gefragt. Es zeigt sich also, dass in Zukunft das Credo „Passion over Skills“, also Leidenschaft vor Expertise, immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Mit einer Leidenschaft fürs lebenslange Lernen ist man schließlich vor den Herausforderungen der Zukunft am besten gewappnet.

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