Heutzutage nimmt das Gendern eine immer wichtigere Stellung im sprachlichen Alltag ein. Für Befürworter geht es darum, Sprache geschlechtergerecht zu gestalten und alle Geschlechter gleichermaßen zu berücksichtigen. Auch im Personalbereich ist das Gendern inzwischen ein Thema.
Unter Gendern im Personalbereich versteht man die geschlechtergerechte Sprache in Stellenanzeigen, Bewerbungsunterlagen und in der Kommunikation mit Mitarbeiter:innen. Übergeordnetes Ziel ist es, damit ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle wertgeschätzt fühlen.
Gendergerechte Sprache kann so dazu beitragen, dass sich auch Frauen und andere oft unterrepräsentierte Gruppen in Stellenanzeigen angesprochen fühlen. Haben alle die gleichen Chancen, kann das auch für das Unternehmen ein enormer Gewinn sein. Schließlich werden potenzielle Mitarbeiter:innen nicht nach Geschlecht oder Herkunft ausgesucht, sondern nach ihren tatsächlichen Qualifikationen.
Und auch in der internen Kommunikation kann das Gendern dazu beitragen, ein positives Arbeitsklima zu schaffen und so das Engagement sowie die Motivation von Mitarbeiter:innen zu fördern.
Auf der anderen Seite sehen viele Menschen das Gendern durchaus kritisch. Für Gegner der geschlechtergerechten Sprache lenkt sie zu sehr von den Inhalten ab und behindert den Lesefluss. Die Nutzung von Sternchen, Doppelpunkt oder Binnen-I stellt gerade Menschen mit einer anderen Muttersprache oder einer Leseschwäche teilweise vor noch größere Sprachbarrieren. Gendergerechte Sprache wird damit nicht inklusiv, sondern schließt diejenigen aus, die die Sprache nicht gut genug verstehen.
Unternehmen, die im Personalbereich gendern möchten, sollten das nicht einfach tun. Denn es gibt viele Möglichkeiten, eine gendergerechte Sprache umzusetzen. Daher ist es wichtig, zunächst einen Plan zu schaffen. Ansonsten werden Sternchen, Doppelpunkt und Binnen-I bunt durchgemischt und untergraben damit ein Stück weit die Authentizität eines Unternehmens. Es gilt: Wenn gendern, dann einheitlich.
Schulungen für Mitarbeiter:innen und einheitliche Leitlinien sind hier sinnvoll. Sie helfen, das Bewusstsein für eine geschlechtergerechte Sprache zu schärfen und gleichzeitig ein einheitliches Vorgehen im Unternehmen zu gewährleisten.
Das Gendern im Personalbereich ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen. Ein geschlechtergerechter Umgang im Personalbereich kann dazu beitragen, Talente zu gewinnen und zu halten und somit auch den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Immer mehr Unternehmen im DACH-Raum setzen deshalb auf eine gendergerechte Sprache.